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Die Zeit

 

"Alles ist sich gleich, ein jeder Teil repräsentiert das Ganze.
Ich habe zuweilen mein ganzes Leben in einer Stunde gesehen."

G. C. Lichtenberg

 

 

Zeitlos, nichts ahnend schweben wir, bis wir in die Welt gepresst werden.

Wir atmen unaufhörlich

und werden vom Rhythmus des Herzens beherrscht.

Bis unser Bewusstsein erwacht,

und wir dem Takt der Welt angehören.

 

Wir bewegen uns unaufhaltsam

und unterwerfen uns immer umsichtiger den Zyklen der Zeit.

 

Doch die Zeit an sich ist weder greifbar noch sichtbar.

Trotzdem betten wir alles in sie ein.

Hüllen unser Mensch-Sein in etwas,

das wir gar nicht begreifen können.

 

So viele Versuche gibt es, die Zeit zu definieren.

Der Mensch versucht zu erklären, was nicht vorhanden scheint.

Im Grunde bestimmt das Nichts unser Leben.

 

Zeit ist keine bleibende Konstante,

und bereits im Augenblick des Jetzt ist die Zeit verstrichen und Vergangenheit.

Die Zeit ist an sich ein Paradoxon, denn sie ist nichts und doch alles.

 

Nichts definiert unser Sein mehr als die Zeit.

Nichts ist weniger und nichts kann uns mehr nehmen.

 

Sie ist deshalb so kostbar, weil sie in ihrer Eigenschaft vergänglich ist, nicht aufzuhalten oder aufzusparen.

Wir sind ihr ausgeliefert von der Geburt an bis zum Tode.

Sie ist die Vorgabe, in der wir uns bewegen.

Der einzige Einfluss, den wir auf die Zeit haben ist, sie mit Qualität zu verlieren und damit das, was wir zurücklassen, sinn- und wertvoll machen.

 

Im ständigen Fluss der Zeit zu leben bedeutet

das Jetzt so zu gestalten,

dass das Morgen bringen wird,

was das Gestern uns abverlangt hat.

 

Die Zeit mit Liebe zu erfüllen kann jeden einzelnen Moment kostbar machen und die Ebenen der Zeit zu Ebenen des Herzens emporheben.

 

So wird etwas, das Nichts zu sein scheint, beseelt und zu dem gewandelt, was der Mensch unter Sinn und Erfüllung versteht.

 

 

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