Schritt für Schritt über Waldboden gehen.
Über Wurzeln hinweg, über dunkle Erde und Tannennadeln.
Eingehüllt in die Stille, den Duft atmend, inmitten der friedvollen Geborgenheit von nicht enden wollenden Baumgruppen.
Eine Lichtung betreten, eine Oase satten Grüns.
Benetzt mit funkelnden Tautropfen eines neuen Tages, welche die aufgehende Sonne einfangen und reflektieren.
Das Summen und Schwirren sich rundum bewegenden Lebens.
Der von Anbeginn existente Klang sich immerfort erneuernder Arten.
Das Glucksen und Plätschern, das Sprudeln.
Das sich hinabstürzende, tosende Wasser in das Bett eines in sich ruhenden Sees.
Die unendliche Farbenpracht einer farblosen Materie.
Erweckt durch Höhen und Tiefen.
Durch kalte, dunkle Ströme und laue, milde Uferränder.
Wie weich unberührte Moos- und Graspolster unter den Sohlen nachgeben.
Wie all die schillernden Blüten dem Himmel entgegenstreben.
Im sanften Wind ihre Köpfchen, wie winzige Glocken, zu kaum vernehmbarer Musik wiegen.
Ein Bussard, der majestätisch über der Landschaft seine Kreise zieht.
So sicher. So souverän.
Sich vom Aufwind tragen lassend.
Das weite Blau mit der Kontur seiner Flügel beschneidend.
Diese Schönheit betrachtend
erhebt sich die Seele über jeden Zweifel,
überwindet ihre Enge und
atmet im Einklang mit der Natur.
Erkennt in jedem Geräusch, in jedem Ton.
Erkennt mit jedem Blick auf die Vielfalt allen Lebens
ein Stück verlorener Heimat.
Am Fuße des Berges
schmiegt sich das Tal
an saftige, aufsteigende Hänge.
Beugen sich die Pflanzen weise allem Wind und Wetter.
Neigen sich vor der Kraft der Natur und dem Gipfel,
der schneebedeckt in weiße Wolken ragt.
In Demut vor diesem Wunder
erfüllt die würzige Bergluft die Lungen.
Atmet man.
Nimmt man die Reinheit auf,
die Freiheit
und die Klarheit.
Sie liegen in jedem Atemzug.
Die Weite ebenso wie die Tiefe,
die Ruhe ebenso
wie die unermessliche Kraft.
Hat man begriffen...
dass man diesem Boden,
diesem Wasser,
diesem Himmel verdankt "zu sein".
Liegt in den alternden Händen die Gnade,
all jene Stoffe berühren und
erleben zu dürfen.
Teil eines einzigartigen Zyklus
sein zu dürfen...
... ist man dem Leben nah.
Ist man eins mit seiner Magie.
MT
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